Herzlich Willkommen zum 1. Arabischen Filmfestival in Tübingen!

 

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe “Der Orient zu Gast in Tübingen” organisiert der Verein Arabischer Studenten und Akademiker das Erste Arabische Filmfestival in Tübingen.

 

Lange Zeit war das arabische Kino gleichbedeutend mit dem ägyptischen Kino, das eine wichtige Filmindustrie hervorbrachte und in allen arabischen Ländern bekannt wurde. Mit der Unabhängigkeit in den 1950er und 1960er Jahren entstanden der syrische, irakische, libanesische und der marokkanische, algerische und tunesische Film. Obwohl der arabische Film immer wieder Festivalerfolge feierte und international zunehmend Anerkennung genießt, ist er in Deutschland weitgehend unbekannt. Das Filmfestival möchte Ihnen eine Auswahl von Filmen aus arabischen Ländern präsentieren: Filme aus Marokko, Ägypten, Irak, Libanon, Jordanien und Palästina.

 

Das palästinensische Kulturministerium erklärte 2005 zum Jahr des Palästinensischen Kinos, was uns veranlasste, unseren Schwerpunkt dem palästinensischen Kino zu widmen, einem Kino, das - genauso wie das algerische Kino- Ende der 60er Jahre als Teil der Befreiungsbewegungen entstand. Filme gelten auch als palästinensisch, wenn ihre Regisseure Palästinenser oder palästinensischen Ursprungs sind. Es gibt israelisch-palästinensische Filme, bei denen der Regisseur Palästinenser ist, aber die israelische Staatsangehörigkeit besitzt. Dies ist bei unserem Eröffnungsfilm “Atash – Durst” von Tawfik Abu Wael der Fall. Gezeigt werden drei Spielfilme und mehrere Dokumentarfilme, die meisten in deutscher Erstaufführung, die sich mit der Situation der Menschen in Palästina auseinander setzen.

 

Im Rahmen der Vorlesungsreihe im Studium Generale der Universität Tübingen “Der Westen und die arabische Welt: Brücken und Wege zu Dialog und Verständigung” zeigen wir fünf Filme, die sich mit den Themen “Juden in den arabischen Ländern” (Forget Baghdad, The Black Panthers), “Christen in den arabischen Ländern” (West Beyrouth, Die Muter des Lichtes und ihre Töchter) und die “Convivencia”, das Zusammenleben der drei Religionen in Spanien (Das Schicksal) auseinander setzen.

 

In einem Fokus stellen wir eine Filmauswahl der ägyptischen Regisseurin Viola Shafik vor, die in Tübingen anwesend sein wird, um ihre Filme dem Publikum persönlich zu präsentieren. In einem Kurzfilmprogramm werden drei Filme der palästinensisch-amerikanischen Filmemacherin Annemarie Jacir gezeigt.

 

In der Hoffnung, dass das Festival ein Zeichen für den interkulturellen Dialog und der Verständigung durch filmische Mittel setzt, laden wir Sie ein, Länder und Menschen der arabischen Welt in unserem Festival zu entdecken und wünschen Ihnen anregende Momente und intensive Diskussionen mit unseren Gästen.

 

Adwan Taleb

Festivalleiter

Verein Arabischer Studenten und Akademiker – Tübingen