Gesellschaft für I nterdisziplinäre Forschung Tübingen e.V.


GERD SIMON

BLUT-UND BODEN-DIALEKTOLOGIE

Eine NS-Linguistin zwischen Wissenschaft und Politik
Anneliese Bretschneider und das 'Brandenburg-Berlinische Wörterbuch'
(Wörterbücher im 3. Reich. Band 2)

Anneliese Bretschneider erhielt ihre wissenschaftliche Ausbildung im Marburger 'Sprachatlas', war dann im 'Volkskundeatlas' tätig, geriet über frühe Kontakte zu dem Erlanger Germanisten Walter Stang ins 'Kulturpolitische Archiv', das sich im 'Amt Rosenberg' als federführend fühlte. 1939 gründete sie das letzte der großen Dialektwörterbuch-Projekte, das 'Brandenburg-Berlinische Wörterbuch'. Zugleich dient sie ihre Fähigkeiten und Kenntnisse dem 'Auswärtigen Amt' an zur wissenschaftlichen Fundierung von Besitzansprüchen an Polen und arbeitet für den Sicherheitsdienst. Nach dem 2. Weltkrieg ist sie trotz dieser Vergangenheit Professorin in Potsdam und Mitglied der 'Akademie der Wissenschaften' in Berlin (DDR).
Im Mittelpunkt der Studie steht das praktische Verhältnis zwischen Wissenschaft und Politik, insbesondere die politische Verwertbarkeit von Sprachatlanten und Wörterbüchern. Sie gibt einen tiefen Einblick in das 'Amt Rosenberg', insbesondere in dessen 'Kulturpolitisches Archiv', das sich nicht zuletzt dank der Arbeit von Anneliese Bretschneider in den 30er Jahren zu einer Art 'Sicherheitsdienst für Kulturschaffende' entwickelte.

Interessenten: Dialektologen, Lexikographen, Zeithistoriker, Wissenschaftsforscher
Namen: Alfred Rosenberg, Walter Stang, Arthur Hübner, Eduard Wildhagen
Orte: Marburg/Lahn, Berlin, Brandenburg
Begriffe: Sprachatlas, Volkskundeatlas, Amt Rosenberg, Wörterbücher

Erscheint im Frühjahr 1998, 102 Seiten, Ladenpreis 35.- DM, Mitgliederpreis 25.- DM
ISBN 3-932613-04-X


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letzte Änderung: 01.02.2008
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