Artifiziell und durch natürliche Prozesse gelochte Knochen aus der Steinzeit
In Zusammenarbeit mit Gerd Albrecht, Stephan Holdermann, Tim Kerig, Jutta Lechterbeck
Seit 1995
Flöten sind die älteste artifiziell hergestellte Musikinstrumente. Jedoch nicht alle Löcher an Knochen sind/müssen vom Mensch gemacht worden sein. Natürliche Prozesse sind in der Lage Löcher zu verursachen. Unter den üblichen Natürlichen Prozesse, die teilweise kombiniert gewirkt haben können, sei hier auf Bißspuren von Großeren Fleischfresser, auf insekten Fraß, chemische Ätzung hingewiesen.
Experimente mit modernen und fossilen Knochen haben bewiesen, dass die "einfachste" und die "schnellste" Methode um ein Loch zu erzielen, war während der Steinzeit eine Bohrung mit einem spitzen Steinwerkzeug. Dabei entstehen Löcher mit Rillspuren und einen konischen Querschnitt, die eindeutig als artifiziell zu erkennen sind. Auch große Carnivore sind in der Lage Knochen so zu durchlochen, dass der Eindruck entstehen kann, dies wäre von Menschen gemacht worden. Diese Objekte weisen fast immer weitere Bißspuren (oft sogar bei den Loch bzw. den Löcher den Gegenbiß) und nie sichere Spuren einer artifizielle Bearbeitung (z.B. Schnittspuren oder Bohrrillen).
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