Lehre - WS 2007/2008


 

Französisch und Internationale Literaturen

Wissenschaftliche Übung - Literaturwissenschaft

Bender, Niklas
Grosse, Max
Schneider, Steffen

Probleme der Literaturtheorie: Kulturwissenschaft
2 st. Do 18-20          Raum: 327               Beginn: 25.10.2007
Credits: 4

Diese Übung verfolgt das Ziel, Studierende der Romanistik, Komparatistik und benachbarter Fächer in die aktuelle Diskussion über das Verhältnis von Literatur- und Kulturwissenschaft einzuführen; sie ist für Interessierte ab dem 2. Semester geeignet. Wir werden anhand ausgewählter theoretischer Texte einige einflussreiche Grundpositionen der Kulturwissenschaft seit Aby Warburg darstellen und kritisch diskutieren. Wir werden uns unter anderem mit der Geschichte des Literatur und Kulturbegriffes, dem jeweiligen Stellenwert von Literatur in einer Kultur (auch im Vergleich zu konkurrierenden Ausdrucksformen und Medien), dem Verhältnis von Literatur- und Geschichtswissenschaft (Annales-Schule, Carlo Ginzburg, Gruppe um die Zeitschrift representations, Birmingham-Schule) und der Bedeutung kulturwissenschaftlicher Ansätze in der heutigen literaturwissenschaftlichen Methodendiskussion beschäftigen. Interessierten Studierenden der Romanistik, Komparatistik und benachbarter Fächer soll diese Übung bereits im Grundstudium ein Forum zu intensiver literaturtheoretischer Reflexion und Diskussion bieten.

Literatur: Die zu behandelnden Texte werden in einem elektronischen Semesterapparat zugänglich sein.
Teilnahmevoraussetzung: Besuch des PS I zur Einführung in die Literaturwissenschaft, Interesse an Literaturtheorie.
Leistungsnachweis: bei regelmäßiger Mitarbeit Teilnahmeschein.
Anmeldung: per e-mail ab dem 16.7. (nicht früher) an niklas.bender@uni-tuebingen.de mit Betreff: „Kulturwissenschaft“
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Proseminar I - Literaturwissenschaft

Bender, Niklas

Einführung in die französische und allgemeine Literaturwissenschaft
2 st. Mi 10-12            Raum: 06            Beginn: 24.10.2007
Credits: 6                  Modul: M3bf

Das Einführungsseminar macht Studienanfänger mit Fragestellungen und Arbeitsweisen der französischen und allgemeinen Literaturwissenschaft bekannt. Nach einer Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten werden die zeichentheoretischen Grundlagen der Literaturwissenschaft erarbeitet. Darauf aufbauend soll die Analyse und Interpretation literarischer Texte unter Berücksichtigung gattungstheoretischer Aspekte erlernt und auf kanonische Werke angewendet werden, die je eine der drei großen Gattungen (Lyrik, Drama, Erzähltexte) repräsentieren. Es handelt sich dabei um Corneilles Drama L'Illusion comique, um Flauberts Erzählung Un cœur simple sowie um lyrische Texte verschiedener Epochen. Ferner wird eine Einführung in philologische Fragen und ausgewählte literaturtheoretische Positionen gegeben, darunter auch solche, die spezifisch komparatistische Interessen berücksichtigen. Komparatisten, deren Französisch nicht ganz ausreicht, können auch Übersetzungen heranziehen.

Folgende Bücher sind als Pflichtlektüre anzuschaffen:
Corneille, L’Illusion comique, Paris: Larousse 2000 (Petits classiques Larousse).
Flaubert, Trois contes, Paris: Larousse 2000 (Petits classiques Larousse).
Thomas Klinkert, Einführung in die französische Literaturwissenschaft, Berlin: Schmidt 2004.
Teilnahmevoraussetzung: gute Lesekenntnisse der französischen Sprache
Leistungsnachweis: Regelmäßige aktive Mitarbeit, bibliographische Hausaufgabe, Hausarbeit, Klausur.
Anmeldung: per e-mail an niklas.bender@uni-tuebingen.de mit Betreff: "PS I Einführung".

 

Proseminar II - Literaturwissenschaft

Bender, Niklas

Technik der Gefühle: Leidenschaft im Briefroman (Choderlos de Laclos, J.W. v. Goethe)
2 st. Mi 12-14            Raum: 010            Beginn: 24.10.2007
Credits: 6                  Modul: M7bf

Der Briefroman zeichnet sich dadurch aus, daß er größte Intimität mit unvermeidlicher Distanz verbindet: Ein Abwesender sucht, aus der Ferne Gedanken und Emotionen zu vermitteln, den Adressaten von der Aufrichtigkeit des Gefühls zu überzeugen – das liegt in der Eigenart des Mediums Brief. Diese Struktur nährt ein intensives Wechselspiel zwischen Authentizität und Künstlichkeit, die Frage der Echtheit bzw. der Gemachtheit des Gefühls steht immer wieder im Zentrum der Romane und ihrer poetologischen Reflexion. Freilich spitzt sich die Grundkonstellation zu, wenn wie bei Laclos (mehr oder weniger) unschuldige Opfer verführt werden: Gefühle werden dann simuliert, strategisch eingesetzt oder ausgebeutet. Im Seminar werden zuerst die Vorläufer beider Briefromane (Lettres portugaises, La Nouvelle Héloïse) in Auszügen analysiert. Sodann sollen die zwei Romane gründlich gelesen und auf diverse Gefühlstechniken hin untersucht werden (auf rhetorischer, strategischer und medialer Ebene). Es wird nicht zuletzt um die Frage gehen, welche anthropologischen Gefühlskonzepte ihnen je zu Grunde liegen.

Literatur: Besorgen Sie sich folgende Textausgaben:
Choderlos de Laclos, Les Liaisons dangereuses, Paris: Flammarion 2006 (GF n° 758).
Johann Wolfgang von Goethe, Die Leiden des jungen Werther, München: DTV 2003.
Teilnahmevoraussetzung: Französischkenntnisse, für die Französisten PS I Einführung in die französische und allgemeine Literaturwissenschaft, für die Komparatisten PS I Einführung in die Grundlagen der Internationalen Literaturen.
Leistungsnachweis: regelmäßige aktive (!) Mitarbeit, Referat, schriftliche Hausarbeit.
Anmeldung: per e-mail an niklas.bender@uni-tuebingen.de mit Betreff: "PS II Briefroman".

 

 

Veranstaltungen vergangener Semester

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