|
|
Sommersemester 2006 |
Die Faszination des antiken Mythos – Seine Wirkung und Rezeption in Neuzeit und Moderne |
Vorlesung
Mi 18-20
HS 021
(Kupferbau)
Beginn: 3.5.
Credits: 4 |
Es ist ein merkwürdiges und letztlich nicht erklärbares Phänomen: Der antike Mythos hat seit mehr als zweieinhalb Jahrtausenden nichts an Faszination verloren, im Gegenteil: gerade die Moderne scheint mehr noch als jede vorausgegangene Epoche auf den antiken Mythos zu rekurrieren und ihn in Anspruch zu nehmen für politische, psychologische resp. psychoanalytische, philosophische, allgemein ideologische, auch ästhetische Interessen. In der Auseinandersetzung mit dem antiken Mythos, der immer schon eine literarische, auch bildkünstlerische Gestalt hat, mithin einer ideologischen Position ästhetischen Ausdruck gibt, sucht die Moderne ihr eigenes Profil: sie formuliert es zumeist in schroffer Differenz, doch selten in intellektueller Überlegenheit.
Im Mittelpunkt der einzelnen Vorlesungen steht nach einer Einleitung in die Problematik des Mythosbegriffs je eine herausragende mythologische Figur (z.B. Prometheus, Pandora, Oidipus, Antigone, Medea, Phädra, Orpheus, Pygmalion, Aktaion), deren Wirkung und Rezeption von der frühen Antike bis in die Gegenwart vornehmlich in der Literatur und in der Kunst, auch im Film verfolgt wird. Dabei geht es weniger darum, die Serie der Rezeptionen Revue passieren zu lassen, als vielmehr exemplarisch an einigen wenigen literarischen und bildkünstlerischen Beispielen das je Typische herauszustellen: für die Epoche, den Autor, die Gattung, das Medium. Kurz: es geht vornehmlich darum, die mythologische Figur von den Anfängen bis in die Gegenwart historisch, ideologisch, ästhetisch zu kontextualisieren.
Ein Textdossier (gegen Gebühr zur Deckung der Kopierkosten) wird den Hörern zur Verfügung gestellt. |
|
Antike Mythen in der Literatur der Moderne |
Hauptseminar
Mo 14-17
Raum: 327
Beginn: 8.5.
Credits: 10 |
Der antike Mythos hat an Wirkmächtigkeit bis auf den heutigen Tag nichts verloren; im Gegenteil scheint neben der Epoche der Renaissance vor allem das 20. Jahrhundert den antiken Mythos in Literatur, Kunst, Musik und Film mit besonderer Intensität zu revitalisieren.
Drei mythische Figuren stehen auf dem Programm: Orpheus, Narziß, und Helena; deren Rezeption in Literatur, Kunst, Musik und Film soll paradigmatisch von der Antike über die Renaissance bis in die Gegenwart verfolgt werden.
Eine Bibliographie mit Quellen und Forschungsliteratur sowie ein Textdossier (für Komparatisten mit Übersetzung der fremdsprachigen Texte) steht den Teilnehmern ab 20. Februar zur Verfügung.
Auf die thematisch begleitende Vorlesung "Die Faszination des Mythos - Seine Wirkung und Rezeption in Neuzeit und Moderne" (s.o.) sei nachdrücklich verwiesen.
Teilnahmevoraussetzung: Abgeschlossenes Grundstudium. Übernahme eines mündlichen Referats, dessen Thema bis spätestens zu Beginn des Sommersemesters (24. April 2006) vereinbart sein muß.
Leistungsnachweis: regelmäßige Teilnahme; mündliches Referat; schriftliche Hausarbeit oder wahlweise Abschlußklausur.
Anmeldung: Ab sofort bei Frau Vernarli (Sekretariat). |
|
Literatur(wissenschaft) für Examenskandidaten: Narrative Texte des 20. Jahrhunderts: Gide, Sartre, Sarraute |
Kolloquium
Mo 17-20
Raum 327
Beginn: 8.5.
Credits: 4 |
Das Kolloquium bereitet auf die Staatsexamens-, auch Magisterprüfungsklausur sowie auf die mündliche Prüfung in französischer Literatur(wissenschaft) vor, steht aber auch jüngeren interessierten Semestern offen. Das Kolloquium ist konzentriert auf die Vermittlung von Analyse- und Interpretationskompetenz – vornehmlich von Texten der französischen Literatur und Dichtung des 16. bis 20. Jahrhunderts, und hat zugleich zum Ziel, hinreichende Lektüreerfahrung repräsentativer Autoren und Werke der französischen Literatur zu vermitteln. Damit diese Vermittlung auch nur in Ansätzen gelinge, müssen die Teilnehmer bereit und in der Lage sein, ein beachtliches Lektürepensum zu absolvieren: In diesem Sommersemester stehen narrative Texte des 20. Jahrhunderts (André Gide, Jean-Paul Sartre, Nathalie Sarraute) auf dem Programm.
Folgende Texte sind anzuschaffen und bis zu Beginn des Semesters zu lesen:
- André Gide: Les Faux-Monnayeurs (folio 879) [€ 6,20]
- Jean-Paul Sartre: Les Mots (folio 607) [€ 4,70]
- Nathalie Sarraute: L’Ère du Soupçon (folio essai 76) [€ 6,20]
- Nathalie Sarraute: Enfance (folio 1684) [€ 6,20]
Den Teilnehmern wird bis spätestens 15. März eine Bibliographie (Empfehlung von Forschungsliteratur) zur Verfügung gestellt.
Anmeldung: Ab sofort bei Frau Vernarli (Sekretariat). |
|
Giordano Bruno, "Dialoghi morali" |
|
Das Seminar versteht sich als Fortsetzung der vorausgegangenen Seminare zu Giordano Bruno, in denen jeweils einer der „Dialoghi morali“ (Lo Spaccio, La Cabala, Degli eroci furori) analysiert und interpretiert wurde. Die Intention dieses Seminars ist es nun, die bisherigen Ergebnisse zu ‚bündeln’, näherhin die Verwiesenheit dieser drei Dialoge aufeinander herauszustellen und damit deutlich zu machen, daß das Verständnis der je einzelnen Dialoge nur unter Berücksichtigung der übrigen Dialoge möglich ist.
Giordano Bruno ist in vieler Hinsicht eine emblematische Figur der Moderne: durch seinen Entwurf einer unabschließbaren Subjektivität, die ihren Ausdruck (im wörtlichen Sinn) findet in einer diese Subjektivität erst generierenden Poetik: mit extremen poetischen Mitteln (Pluralisierung des Sinns, Verwendung unterschiedlicher literarischer Gattungen, Genres etc.) schafft Bruno eine eigene Sprache, die dem Ausdruck neuer wissenschaftlicher und philosophischer Erkenntnisse dient. Die Folge ist eine hybride Einheit getrennter Wissens- und Diskursformen (Philosophie, Dichtung, Wissenschaft ), deren Beschreibung eine äußert genaue und intensive Lektüre voraussetzt.
Ein Hauptseminarschein kann im Rahmen dieses Seminars erworben werden.
Das Seminar findet als zweitägiges Kompaktseminar an einem Wochenende gegen Ende des Semesters in Tübingen statt. Der genaue Termin wird in Absprache mit den Teilnehmern festgelegt.
Teilnahmevoraussetzung: Abgeschlossenes Grundstudium; erfolgreicher Abschluß eines literatuwissenschaftlichen Hauptseminars; Übernahme eines mündlichen Referats.
Anmeldung: Ab sofort bei mir in einer meiner Sprechstunden.
Erste Sitzung: Mo, 8. Mai, 20 h, R 342. |
|
Kolloquium für Habilitanden und Doktoranden |
Kompakt |
Zur Präsentation und Diskussion kommen in Arbeit befindliche Dissertationen und Habilitationsschriften, aber auch herausragende Magisterarbeiten, aus dem Bereich der Romanischen Literaturwissenschaft und der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft. Eingeladen sind selbstverständlich auch interessierte ‚jüngere’ Wissenschaftler aus anderen geisteswissenschaftlichen Disziplinen.
Der Vorbesprechungstermin dient der Absprache weiterer Termine für Kompaktsitzungen sowie der Auswahl der zur Diskussion stehenden Projekte.
Vorbesprechung: Do, 04. Mai 2006, 19 h s.t., R 342
Anmeldung: bei mir persönlich in einer meiner Sprechstunden. |
|
|
|