Sommersemester 2012

Tragödie und Tragödientheorie

Hauptseminar
Mo 14-17 Uhr
Raum: 327
Beginn: 23.04.2012

Die Tragödie als je spezifischer Ausdruck des Tragischen von der Antike bis ins 20. Jahrhundert ist Gegenstand des Seminars – freilich unter Berücksichtigung ästhetischer, poetischer bzw. poetologischer sowie zeitgeschichtlicher und politischer Implikationen. Es wird sich zeigen, daß die Poetiken der Antike (insbesondere die Poetik des Aristoteles) und der Renaissance vornehmlich realistisch formuliert sind, über das Tragische im engeren Sinne aber kaum eine Vorstellung vermitteln. Zu dessen Verständnis bedarf es der Einbeziehung ganz unterschiedlicher erkenntnistheoretischer bzw. philosophischer, zugleich anthropologischer Konzepte. Deren Veränderung und Entwicklung, zum Teil dialektischer Observanz, interessieren. Zum einzelnen (vorläufiger rudimentärer Entwurf):

- griechische Tragödie (Hamartia-Konzept nach Aristoteles)
- römische Tragödie (stoische Philosophie bzw. Anthropologie)
- italienische Tragödie des 15. und 16. Jahrhunderts (z.B. Trissino; neostoisches Konzept)
- französische Tragödie des 17. Jahrhunderts (neostoisches resp. jansenistisches Konzept)
- der Fall Shakespeare
- deutsche Tragödie des 18. Jahrhunderts (Fortentwicklung des neostoischen Konzepts unter Einbeziehung des Kantischen Idealismus)
- Hegel, Nietzsche und die Folgen
- Tragödie in der Moderne – Ausdruck und Folge des Hegelschen und Nietzscheanischen Konzepts des Tragischen

Eine Liste mit bibliographischen Angaben (Textausgaben und Forschungsliteratur), ein ergänzendes Dossier mit Texten bzw. Textauszügen insbesondere zur Tragödientheorie sowie die Aufgabe des Exposés stehen den Teilnehmern ab dem 20. Februar 2012 (ILIAS) zur Verfügung.

Anmeldung: Ab sofort bei Frau Vernarli (Sekretariat), R 329 oder per Email (sekretariat.moog-gruenewald@uni-tuebingen.de) unter Angabe "Tragödie"

Leistungsnachweis: Regelmäßige aktive Teilnahme; mündliches kurzes Referat (sog. Impulsreferat), dessen Thema bis spätestens zum 30. März vereinbart sein muß; schriftliche Hausarbeit (Umfang etwa 15-18 Seiten) oder wahlweise Abschlußklausur.


Literatur(wissenschaft) für Examenskandidaten: Die klassische Tragödie

Kolloquium
Mo 17-20 Uhr
Raum: 327
Beginn: 23.04.2012

Das Kolloquium bereitet auf die Staatsexamensklausur sowie auf die mündliche Prüfung in französischer Literatur(wissenschaft) vor, steht aber auch jüngeren interessierten Semestern offen. Das Kolloquium ist konzentriert auf die Vermittlung von Analyse- und Interpretationskompetenz – vornehmlich von Texten der französischen Literatur und Dichtung des 16. bis 20. Jahrhunderts, und hat zugleich zum Ziel, hinreichende Lektüreerfahrung repräsentativer Autoren und Werke der französischen Literatur zu vermitteln. In diesem Sommersemester stehen Tragödien des 17. Jahrhunderts auf dem Programm. Es wird erwartet, daß die Teilnehmer bis zu Beginn des Semesters die Texte angeschafft und gelesen haben.

Literatur: Eine Liste mit bibliographischen Angaben (anzuschaffende Textausgaben und Forschungsliteratur) steht den Teilnehmern ab 20. Februar 2012 auf ILIAS zur Verfügung.

Anmeldung: Ab sofort persönlich bei Frau Vernarli (Sekretariat), R 329 oder per Email (sekretariat.moog-gruenewald@uni-tuebingen.de) unter der Angabe „Kolloquium“.


Dichtung und Sprachtheorie II

Oberseminar
Do 18-20 Uhr
Raum: 342
Beginn: 26.04.2012

Das Seminar hat zwei – durchaus ungleiche – Schwerpunkte: Zum einen werden in Arbeit befindliche Dissertationen und Habilitationsschriften, auch herausragende Magisterarbeiten vorgestellt und diskutiert; dafür sind etwa drei Sitzungen während des Semesters vorgesehen. Zum anderen schließt das Oberseminar an die Reflexionen und Ergebnisse des Oberseminars des Wintersemesters an und untersucht Dichtung und Sprachtheorie nun unter dem Aspekt der jeweiligen theoretischen Konzeptionalisierungen von Fiktion und Fiktionalität.
Das Programm sowie Angaben zur Textauswahl mit Bibliographie stehen etwa ab Mitte März (ILIAS) zur Verfügung.

Voraussetzungen: Zwischenprüfung; qualifizierter Abschluss eines Hauptseminars in antiker ('klassischer') oder moderner Literaturwissenschaft oder/und Sprachwissenschaft oder in Philosophie oder in Rhetorik. Qualifizierte Scheine können allerdings nur Studierende der Romanistik, der Internationalen Literaturen und des Theorie-Masters erwerben.

Anmeldung: bei Maria Moog-Grünewald persönlich in der Sprechstunde.

Leistungsnachweis: Referat; Hausarbeit oder Klausur.

 

 


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